Samsung 980 Pro im Test: Diese SSD definiert Geschwindigkeit neu (2024)

Rund zwei Jahre ist es her, dass Samsung mit der 970 Pro eine High-Performance NVMe-SSD auf den Markt gebracht hat. Der schnelle Speicher punktete damals durch seine extrem hohen Schreib- und Leseraten. Mit der 980 Pro ist nun der Nachfolger da - und der verdoppelt mal eben die Geschwindigkeit.

Laut Hersteller erreicht die 980 Pro je Variante eine Lesegeschwindigkeit von bis zu 7.000 Megabyte pro Sekunde sowie 5.000 Megabyte pro Sekunde bei Schreibvorgängen. Dank der überarbeiteten "Intelligent TurboWrite"-Technologie soll die SSD zudem deutlich länger ihre hohe Geschwindigkeit beibehalten, bevor die Leistung wärmebedingt gedrosselt wird.

Neuer PCIe 4.0-Standard macht den Unterschied

Um diese hohe Geschwindigkeit überhaupt erzielen zu können, wird ein Mainboard mit PCI-Express 4.0-Anschluss (PCIe) vorausgesetzt. Diese Schnittstelle bieten allerdings nicht alle modernen Motherboards. Für ältere Modelle liefern Hersteller teilweise Updates, sodass diese den neuen Standard unterstützen.

Allerdings kann die 980 Pro auch mit PCIe 3.0 betrieben werden. Hier erreicht ihr jedoch nur Lese-Geschwindigkeiten von maximal 3.500 Megabyte pro Sekunde sowie 3.450 Megabyte pro Sekunde für Schreibvorgänge. Im Schnitt bringt der alte Standard also nur die halbe Leistung.

Unsere Testumgebung

Wir haben die SSD in einem leistungsstarken Gaming-PC getestet, der über die PCIe 4.0-Schnittstelle verfügt. Als Betriebssystem verwenden wir Windows 10 Professional, die Lese- und Schreibraten messen wir mit der Benchmark-Software CrystalDiskMark. Der Einbau gelingt problemlos, je nach PC-Konfiguration müssen aber eventuell die Grafikkarte oder CPU-Kühler entfernt werden, damit ihr an den M.2-Steckplatz gelangt, der sich auf dem Mainboard befindet.

Benchmark-Test

Was bei Samsung-SSDs positiv erwähnt werden sollte: Den Angaben zu den maximalen Geschwindigkeiten könnt ihr vertrauen. In unseren Tests konnten wir diese in der Regel immer erreichen, teilweise lagen die Lese- und Schreib-Geschwindigkeiten sogar über dem Versprechen. Die maximalen Raten sind je Speicherkapazität unterschiedlich. Die unterschiedlichen Geschwindigkeiten entnehmt ihr der folgenden Tabelle.

Benchmark-Ergebnisse sind vor allem eines: theoretisch. In der Praxis erreicht ihr diese hohen Geschwindigkeiten etwa, wenn ihr Dateien innerhalb der Festplatte kopiert. Dabei kommt es allerdings auch auf die Datenmengen an. NVMe-SSDs werden aufgrund der Bauweise schnell heiß. Dann wird die Leistung heruntergefahren, um den Speicher vor einer Überhitzung zu schützen.

Mit der neuen "TurboWrite 2.0"-Technologie kann die 980 Pro allerdings deutlich länger hohe Datenraten halten als die Vorgänger. Die Datenmenge hat sich etwa verdoppelt und liegt beispielsweise beim 1-Terabyte-Modell bei über 100 Gigabyte. Danach wird die Schreib-Geschwindigkeit auf etwa 2.000 Megabyte pro Sekunde abgebremst.

Unser Benchmark-Tool führt je fünf Schreib- und Lese-Durchgänge aus. Den Test haben wir mit unterschiedlichen Datenmengen mehrmals durchgeführt. Wir konnten die Herstellerangaben dabei wie beim Vorgänger teils deutlich übertreffen. Dies aber natürlich nur vor der hitzebedingten Drosselung.

Übrigens: NVMe-SSDs sind um ein Vielfaches schneller als SSDs mit SATA-Anschluss. Dennoch haben sie im Alltag nicht immer die Nase vorn. Wollt ihr euch etwa den pfeilschnellen M.2-Speicher kaufen, damit euer PC schneller bootet? Dann werdet ihr vermutlich enttäuscht sein. Der Startvorgang hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, hier bringt die schnellere SSD keinen Vorteil. Im Vergleich zu einer HDD, also einer regulären Festplatte mit beweglichen Teilen, ist der Unterschied beim Booten jedoch enorm.

Lebensdauer und Hitzeentwicklung

Samsung ist von der Qualität seiner SSDs überzeugt. Daher erhaltet ihr wie bei den Vorgängern eine fünfjährige Garantie - mit Einschränkungen. Diese gilt, wenn ihr die maximal garantierte Schreibmenge in dieser Zeit nicht überschreitet. In der folgenden Tabelle seht ihr, wie hoch die garantierte Schreibmenge der jeweiligen Modelle ist. In der Regel funktionieren SSDs auch danach noch einwandfrei, aber ihr habt eben keine Garantie mehr bei Ausfällen.

Wenn die SSD mehrere Minuten unter Last steht, können die Temperaturen schon einmal auf rund 70 Grad Celsius steigen. Dabei sinkt dann auch die Geschwindigkeit. Wollt ihr eure M.2-SSD über einen längeren Zeitraum auslasten wollen oder verschiebt regelmäßig sehr große Datenmengen, dann solltet ihr über den Kauf eines M.2-Kühlkörpers nachdenken. Dies sind kleine, passive Kühlkörper, die ihr auf der SSD befestigen könnt. Sie kosten im Handel zwischen zehn und 30 Euro.

Samsung Magican - Kompagnon-Software

Samsung bietet zu seinen SSDs auch die passende Software an, mit der ihr den Speicher optimal ins System einbindet. Zudem zeigt euch "Samsung Magican" alle wichtigen Informationen zur SSD an. Zudem könnt ihr die tatsächliche Leistung des Speichers überprüfen, die SSD mit einer Verschlüsselung absichern sowie Firmware-Updates installieren. Wenn ihr euch eine Samsung-SSD kauft, solltet ihr euch das Programm unbedingt installieren.

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Lohnt sich die Anschaffung oder Umstieg?

Wenn ihr ein Modell der Vorgängerreihe besitzt, etwa die 970 Pro oder 970 Evo Plus, lohnt sich der Umstieg für die wenigsten. Die hohen Geschwindigkeiten werdet ihr kaum ausnutzen, außer ihr kopiert sehr oft sehr große Datenmengen. Wer auf sein Budget achten muss, kann ebenso getrost zum Vorgänger greifen. Wer maximale Performance sucht oder sogar darauf angewiesen ist, für den lohnt sich die neue 980 Pro durch die doppelte Geschwindigkeit in jedem Fall.

Preise und Verfügbarkeit

Die neue Samsung 980 Pro könnt ab sofort mit 250 und 500 Gigabyte sowie mit einem Terabyte Speicher kaufen. Die Preise liegen zwischen 84 und 210 Euro. Später im Jahr wird zudem eine 980 Pro mit zwei Terabyte Speicher in den Handel kommen. Der Preis für diese Version steht noch aus.